Radio-Nutzung in der Schweiz weiter hoch
Das Radio wird in der Schweiz etwas weniger genutzt als bisher. Das belegen die im Auftrag der Stiftung Mediapulse erhobenen Nutzungsdaten für das zweite Semester 2021. Danach verzeichnet das Medium Radio im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Reichweitenrückgang, erreicht damit aber nach wie vor ein deutlich größeres Publikum als das Fernsehen. 77 Prozent der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung ab 15 Jahren schaltet täglich das Radio ein. Im zweiten Halbjahr 2020 waren es noch 79 Prozent. Das Radio ist aber weiter das Lieblingsmedium der Menschen in der Schweiz.
Dieser Trend ist in allen drei Sprachregionen vergleichbar. Traditionell wird das Radio in der italienischsprachigen Schweiz am stärksten genutzt (Reichweite von 81 Prozent), etwas weniger in der Deutschschweiz (77 Prozent) und am wenigsten in der französischsprachigen Schweiz (74 Prozent). Betrachtet man dagegen die Dauer der Radionutzung, übernimmt die Deutschschweiz mit einer täglichen Hördauer pro Person von 89 Minuten die Spitzenposition, gefolgt von der Svizzera italiana mit 86 Minuten und der Suisse romande von 69 Minuten.
Die Mediapulse Radioforschung erfasst die lineare Nutzung von Radioprogrammen über sämtliche analogen und digitalen Verbreitungsvektoren – mit Messuhren. Sie zeichnet die Umgebungsgeräusche auf, filtert daraus die gehörten Sender heraus. Unberücksichtigt bleibt daher die Radionutzung über Kopfhörer. Daher ist nun eine ergänzende Befragung durchgeführt worden. Dabei zeigt sich, dass die Reichweite des Radios bei Berücksichtigung der Kopfhörernutzung um 2 bis 3 Prozentpunkte ansteigen würde. Gleichzeitig würde sich die tägliche Hördauer um etwa 10 Minuten erhöhen.