Rundfungeschichte vom 06. Oktober

Der kanadischen Physiker und Erfinder Reginald Aubrey Fessenden wird am 6. Oktober 1866 geboren. Im Laufe seines Lebens erhält er Hunderte von Patenten in verschiedenen Bereichen, vor allem im Zusammenhang mit Radio und Sonar.

Fessenden ist vor allem für seine Pionierarbeit bei der Entwicklung der Radiotechnologie bekannt, zu der auch die Grundlagen des Amplitudenmodulationsfunks (AM) gehören. Zu seinen Errungenschaften gehörten die erste Sprachübertragung per Funk (1900) und die erste bidirektionale funktelegrafische Kommunikation über den Atlantik (1906).

An Heiligabend 1906 gelingt Fessenden die erste Radiosendung der Welt, sie ist in einem Umkreis von 18 Kilometern im US-Bundesstaat Massachusetts zu empfangen. Zunächst spielt er auf seiner Geige das Lied „O heilige Nacht“ von Charles Gounod, anschließend liest er ein paar Verse aus dem Lukas-Evangelium. Schließlich spielt er noch eine Schallplattenaufnahme des Largo von Georg Friedrich Händel ein. Die erste Radiosendung endet mit Weihnachtsgrüßen. Wieviele Hörer Fessenden hatte? Es sind wohl einige Schiffsbesatzungen. Sie werden von der Sendung überrascht gewesen sein.

Nachrichten und Wettermeldungen im Morse-Code gibt es zu dieser Zeit bereits, aber die Übertragung von Sprache und Musik ist noch nicht möglich. Fessenden gelingt das mit Hilfe eines Hochfrequenzgenerators, der gleichbleibende elektromagnetische Schwingungen, also Radiowellen, aussenden konnte. Über ein Mikrofon wandelt Fessenden seine Stimme in elektrische Wellen um, so dass seine Worte übertragen werden.