Rundfunkgeschichte vom 01. Februar

Der Erfinder Edwin Howard Armstrong stirbt im Alter von 63 Jahren. Er stürzt sich verzweifelt aus einem Hochhaus, im Glauben, versagt zu haben. Er liegt komplett falsch, im Rückblick wird er von manchen als der produktivste und einflussreichste Erfinder der Radiogeschichte angesehen. Er erfindet die regenerative Schaltung während seines Studiums und patentiert sie 1914, gefolgt von der Superregenerativempfänger 1922 und dem Überlagerungsempfänger 1918.

Armstrong ist auch der Erfinder der modernen frequenzmodulierten Radioübertragung (FM). In den Jahren 1927 bis 1933 reicht er vier Patente ein, die sich mit der Technik der Frequenzmodulation beschäftigen, und am 26. Dezember 1933 erhält er sie. Das Prinzip der Frequenzmodulation ist schon bekannt, aus der Theorie dazu und den erzielten Ergebnissen wird aber der Schluss gezogen, dass die FM-Modulation praktisch wertlos ist. Zwar kann Armstrong seine Neuentwicklung den Technikern von RCA vorführen, doch diese reagieren zurückhaltend, obwohl die beste Wiedergabequalität erreicht wird, die bis dahin mit Funksendungen möglich ist. Zu groß scheinen die erforderlichen Umstellungen auf der Sender- und der Empfangsseite zu sein, um die neue Technik zu nutzen.

Armstrong selbst investiert in Sender und Empfänger, doch der Lizenzverkauf läuft nur schleppend. Der Zweite Weltkrieg unterbricht auch viele Investitionen. Die Aufsichtsbehörde FCC ändert dann auch noch den für das Radio vorgesehenen Frequenzbereich von um die 40 Mhz auf 88–108 Mhz. Dadurch werden mehr als eine halbe Million UKW-Radios und ca. 50 UKW-Sendestationen unbrauchbar. Für Armstrong eine Katastrophe, aus dem er nur einen Ausweg sieht. Den Erfolg der UKW-Technik kann er so leider nicht mehr miterleben.