Rundfunkgeschichte vom 07. Januar

Fünf Jahrzehnte dauert es von der Erfindung des Telefons bis zur ersten Sprechverbindung zwischen Europa und Amerika. Am 7. Januar 1927 ist es soweit: Walter S. Gifford, der Präsident von AT&T greift in New York zum Hörer, aus dem er die Stimme von Sir Evelyn Murray vernimmt, dem Sekretär des britischen General Post Office, das zu dieser Zeit das britische Telefonsystem verwaltet.

So berichtet die New York Times über die fernmeldetechnische Sensation

Überraschenderweise wird das Telefonat nicht über Kabel, sondern über Funk vermittelt. Vielleicht will man ganz sichergehen, dass kein Kabelbruch stören kann? Das erste Unterseekabel hält 1858 nämlich nicht lange. Königin Victoria schafft es gerade nocht, dem damaligen US-Präsidenten James Buchanan ein Telegramm zu schicken, dann ist das Kabel zwischen Irland and Neufundland auch schon wieder hinüber. Nach drei Wochen. Zum Glück gibt es später haltbarere Kabel!

In den folgenden Jahren wird das Telefonnetz stetig ausgebaut. Zu den weiteren Meilensteinen gehört der erste Anruf von den USA nach Tokio im Jahr 1934. Ein Jahr später gelingt AT&T das erste Telefonat rund um die Welt, wobei der Präsident des Unternehmens in einem Raum sitzt und einen Anruf rund um den Globus schickte, um mit seinem Vizepräsidenten in einem anderen Raum im selben Gebäude zu sprechen.

Einfach anrufen geht auch nicht – man muss Verbindungen bestellen. Das änderte sich Mitte der 1960er Jahre, als die internationale Direktwahl eingeführt wird. Von Europa aus in den USA anrufen geht aber auch dann nicht – erst ab den 1970er Jahren ist es möglich.
Heute werden kaum noch Gespräche über Vermittlungsstellen geführt. Ab geht es im Internet. Kosteten Anrufe bis weit in die 2000er Jahre ein halbes Vermögen, sind sie heute über bestimmte Apps kostenlos zu haben.