Rundfunkgeschichte vom 09. Juni

Am 9. Juni 1929 wird zum ersten Mal eine Sendung „on air“ gelassen, die mittlerweile die älteste noch regelmäßig ausgestrahlte Radiosendung der Welt ist: Das „Hamburger Hafenkonzert“. Das erste Konzert wird von Bord des Dampfers Antonio Delfino ausgestrahlt, damals noch von der Nordischen Rundfunk AG (NORAG).

Das Konzept einer Sendung mit betont maritimem Charakter geht auf. Ursprünglich ist es eine reine Musiksendung, die am frühen Sonntagmorgen live von Orten gesendet wird, die eng mit der Seefahrt verbunden sind, so zum Beispiel von im Hamburger Hafen vor Anker liegenden Schiffen. Das Konzept wird jedoch schon bald durch zusätzliche Elemente erweitert, wie beispielsweise Interviews, Reportagen und Erzählungen von Seemannsgarn.

Da die Sendung sehr beliebt ist, wird sie nach und nach von immer mehr Sendern übernommen. Zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 1947 wird kein Konzert ausgestrahlt, danach wird die Tradition wieder aufgenommen. Die musikalische Bandbreite verändert sich auch immer wieder: ursprünglich wird nur Orchester- und Instrumentalmusik dargeboten, später kommen auch Gesangsinterpreten zu ihrem Recht. Treten früher Heidi Kabel und Freddy Quinn auf, so steht jetzt beispielsweise Santiano auf der Bühne.

Bis heute wird das Hamburger Hafenkonzert am frühen Sonntagmorgen zwischen 6 und 8 Uhr gesendet. Abends um 19 Uhr wird das Konzert wiederholt. Das Programm beginnt traditionell mit dem Glockengeläut des Hamburger Michels sowie dem Traditionsmarsch Anchors Aweigh. Im Gegensatz zu früher sind heute die meisten Sendungen nicht live, sondern aufgezeichnet.

In jüngerer Zeit wurde auch in anderen Ländern und sogar außerhalb Europas produziert. Im Gegensatz zu den früheren Direktübertragungen sind jedoch heute auch die meisten Sendungen aufgezeichnet.