Rundfunkgeschichte vom 10. Dezember

Manche Radiosendungen haben so großen Erfolg, dass sie scheinbar ewig laufen. Das gilt auch für die Countryshow „Grand Ole Opry“ aus Nashville, Tennessee. Sie ist die langlebigste Show der US-Radiogeschichte, ausgestrahlt einmal wöchentlich seit dem 10. Dezember 1927! Anfangs ist aus einem Studio des Senders WSM gesendet worden, das sich in dem Gebäude einer Versicherung befand, ab 1943 wird aus dem Ryman Auditorium gesendet, einer ehemaligen Kirche mit 3000 Sitzplätzen.

Die Bedeutung der Show ist riesig, für einen Country-Musiker ist es das höchste Ziel, dort aufzutreten. Seit 1939 wird die Show auch in das NBC-Network eingespeist, was die Popularität noch erhöht. 1974 zieht man um in den Entertainment-Komplex „Opryland“, dessen Konzerthalle 4400 Zuschauer aufnehmen kann und mehr Komfort bietet.

Noch immer hat „Grand Ole Opry“ Kultstatus, ist Anziehungspunkt für Touristen. Die Grundhaltung ist immer noch konservativ, was musikalische aber auch politische Einstellungen angeht. Schlagzeug und E-Gitarre sind lange verpönt, der Rock ’n’ Roll, der seine Ursprünge in Nashville hat, wird ignoriert. Am 2. Oktober 1954 tritt beispielsweise ein junger Sänger in der „Grand Ole Opry“ auf – ihm wird daraufhin nach der Legende empfohlen, besser wieder als Lastwagenfahrer zu arbeiten. Sein Name: Elvis Presley.