Rundfunkgeschichte vom 14. November

Sie wird von manchen gerne als alte Dame belächelt, von anderen aber abgöttisch geliebt – die Rede ist von der BBC, der British Broadcasting Corporation. Am 14. November 1922 sendet sie ihr erstes Programm, eine Nachrichtensendung, noch unter dem Firmennamen British Broadcasting Company.

Gegründet wird die BBC drei Wochen vorher von einer Gruppe von Geschäftsleuten, die einen von der Politik unabhängigen Radiosender aufbauen wollten. Ganz uneigennützig ist das aber nicht, denn die britischen und amerikanischen Elektrogerätehersteller wollen ihren Absatz von Rundfunkgeräten steigern. Auch Marconi’s Wireless Telegraph Company ist beteiligt. Schnell vergibt die britische Post eine Lizenz – übrigens die einzige Sendelizenz überhaupt – aus Angst, sonst ungeordnete Verhältnisse wie in den USA zu bekommen, wo jeder mehr oder weniger drauflos sendet. Die BBC verpflichtet sich, neben Bildung und Information auch Unterhaltung zu bieten und dabei unabhängig von der Regierung Werbeeinflüssen zu sein. Zum Jahreswechsel 1926/ 1927 wird aus der Firma BBC dann die Anstalt öffentlichen Rechts, die zum Vorbild wird für viele Rundfunksender in der ganzen Welt, auch für das öffentlich-rechtliche System in Deutschland.