Rundfunkgeschichte vom 18. Januar

Der US-amerikanische Erfinder und Unternehmer Ray Dolby wird am 18. Januar 1933 in Portland im US-Bundesstaat Oregon geboren. Der Name Dolby steht vor allem für satten Sound im Kino, für mehrkanalige Soundsysteme mit knackigen Bässen. Doch der geniale Tüftler steht für viel mehr – nämlich Sound ohne Rauschen.

Als Schüler verdient er sein erstes Geld mit einem Aushilfsjob beim Tonbandgeräte-Hersteller Ampex, studiert danach Elektrotechnik an der Stanford University und macht seinen Doktor in Physik an der Uni von Cambridge. Bei Ampex arbeitet er am Quadruplex-Videorekorder-System mit, es ist das erste Videorekorder-System, das kommerziellen Erfolg hat. Zwischenzeitlich war Ray Dolby für die US-Armee und als technischer Berater für die UN tätig, ehe er die Firma Dolby Laboratories.

Zum ersten Mal bekannt wird der Name Dolby 1966, als der Erfinder das Rauschunterdrückungssystem Dolby-A vorstellt. Es ist ein Kompressionssystem für Studio-Magnettonbandgeräte. Es besteht aus vier voneinander unabhängig arbeitenden Kompressoren. Das verbessert entscheidend den Dynamikumfang der Aufnahmen.

Es folgt zwei Jahre später das zur Verbesserung der Klangqualität von Compact-Cassetten gedachte Dolby-B-System. Während der Aufnahme wird das Signal frequenz- und pegelabhängig verstärkt auf die Kassette aufgespielt und bei der Wiedergabe möglichst exakt um den gleichen Betrag abgeschwächt. So wird auch das störende Bandrauschen vermindert.

Ray Dolby arbeitet in den späten 1960er Jahren auch daran, den Film-Lichtton zu verbessern. Die von ihm und seinem Mitarbeiter Ioan Allen gefundene Lösung namens Dolby Stereo kombiniert Dolby A mit einer Matrix und weiteren Schaltungen. Für Cassettendecks folgt als verbessertes Rauschunterdrückungssystem Dolby C, für Tonstudios und später Film Dolby SR und davon abgeleitet Dolby S für Cassettenrecorder.

Ray Dolbys wichtigste Erfindung ist die Erfindung des Surround-Sounds. Um das Kinoerlebnis zu revolutionieren, arbeitet er an einer Methode, räumlichen Klang ins Kino zu bringen. Der Zuschauer soll das Gefühl bekommen, vom Klang umgeben und so ins Geschehen eingebettet zu sein. Erstmals kommt die Technik in „Star Wars“ zum Einsatz und begeistert sofort.

Nach 5.1 – also fünf Kanälen plus Subwoofer – kommt 7.1. 2012 wird dann Dolby Atmos entwickelt. Bei dieser Technologie ist der Sound nicht mehr kanalgebunden. Stattdessen können bis zu 64 Lautsprecher individuell angesteuert werden. Bei Dolby Atmos kommt der Sound auch direkt von oben. Die Herkunft des Klangs kann so im Raum genau definiert werden.

Seine Leute entwickeln immer neue Soundideen, Dolby Laboratories, Inc hat über 2200 Mitarbeiter. Der Großmeister Ray Dolby selbst ist am 12. September 2013 in San Francisco im Alter von 80 Jahren an Leukämie gestorben.