Rundfunkgeschichte vom 19. Dezember

Radiohörer erleben 1959 eine Premiere: die erste Sendung, die über einen Radiosatelliten aus der Erdumlaufbahn verbreitet wird. Ausgestrahlt wird eine Rede des damaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower.
Das US-Raumfahrtprogramm nimmt während seiner Präsidentschaft seinen Anfang, der Sputnik-Schock 1957 wird zum Antreiber. Nachdem die Sowjetunion den ersten Satelliten in den Weltraum befördert hat, setzt ein Wettlauf der beiden politischen Systeme ein. Die USA treiben ihr eigenes Weltraumprogramm voran. Von Sputnik aus werden Pieptöne gesendet, die USA wollen erstmals eine menschliche Stimme aus dem All schicken, die Mission heißt SCORE – „Signal Communication by Orbiting Relay“. Die Aufnahme wird über Kurzwelle ausgespielt. “My message is a simple one“, sagt Eisenhower. „Through this unique means, I convey to you and all mankind America’s wish for peace on earth and good will to men everywhere.” Übersetzt: „Meine Nachricht ist eine einfache. Über diese einzigartige Transportmöglichkeit schicke ich Ihnen und der gesamten Menschheit Amerikas Wünsche für Frieden auf Erden und Gottes Wille an alle Menschen, wo auch immer sie sich aufhalten.“

Festzuhalten bleibt, dass diese Friedensgrüße von einer tödlichen Waffe aus gesendet werden: Die USA nutzen keinen echten Satelliten, sondern funktionieren eine Atomrakete um. Aus der Atlas-Rakete wird die Bombenfracht aus- und ein Radiosender eingebaut.