Rundfunkgeschichte vom 19. Februar

Im Jahr 1878 bekommt Erfinder Thomas Alva Edison an diesem Tag das Patent für seinen Phonographen. Die Maschine ist eine Art Diktiergerät. Ein Schalltrichter nimmt das akustische Signal auf, er endet in einer kleinen Nadel. Diese berührt einen Zylinder, der mit Zinn überzogen ist und sich dreht. Wenn man in den Schalltrichter spricht, gerät die Nadel im Takt des Schalls ins Schwingungen und fräst eine Rille ins Wachs. Wenn man nun die Nadel an den Anfang der Rille setzt und der Zylinder sich dreht, erklingt der „aufgezeichnete“ Schall wieder aus dem Trichter. Die erste Aufnahme ist der Vers „Mary had a little lamb“.

Der Phonograph ist eine wegweisende Erfindung auf dem Weg zur Tonaufnahme. Edisons Erfindung ist eine Sensation, wird immer wieder vorgeführt und von der Presse bejubelt. Das Gerät hat aber große Schwächen: Der Ton wirkt blechern, eine Aufnahme kann nur etwa fünf Mal abgespielt werden, dann sind die Vertiefungen auf der Folie dahin. Und es ist nicht möglich, eine Kopie anzufertigen. Später modifiziert Edison den sich drehenden Zylinder, statt Zinn wird dieser mit Paraffinwachs beschichtet.

Zur Wahrheit gehört auch, dass bereits frühere Erfinder Maschinen für Schallaufnahmen konzipierten. Da ist zum Beispiel die Sprachmaschine „Euphonia“ des Freiburger Mathematikers Joseph Faber. Schon 1840 stellt er die Erfindung vor, bleibt aber erfolglos. Auch der Franzose Charles Cros konstruiert ein Gerät namens „Paléophons“