Rundfunkgeschichte vom 25. April

Der italienische Radiopionier Guglielmo Marconi wird am 25. April 1874 geboren. Sein Vater ist ein Landadeliger, seine Mutter entstammt der irischen Familie, die mit dem Jameson-Whiskey reich geworden ist.

Schon mit 20 beschäftigt er sich zunächst mit den theoretischen Arbeiten von Heinrich Hertz zu elektromagnetischen Wellen. Er macht viele Experimente, um mit einem Knallfunkensender größere Distanzen zu überbrücken. In England unternimmt er erste Sendeversuche, die in Fachkreisen viel beachtet werden. Genannt wird die Technik „spark telegraphy“, also Funkentelegrafie, später kurz Funkübertragung. Er gründet die „Wireless Telegraph and Signal Company“ in London. Fun fact: Sieben der ersten acht Teilhaber an der Firma stammen aus der Whiskeybranche! Warum das? Nun, Marconis Mutter hatte da wohl die Finger im Spiel.

1899 gelingt Guglielmo Marconi die erste internationale Radioübertragung zwischen England und Frankreich. Er sendet über den Ärmelkanal vom Leuchtturm von South Foreland bei Dover nach Wimereux. Die erste öffentliche transatlantische Kommunikation klappt vier Jahre später über eine Distanz von 3840 Kilometer. Die Resonanz in der Öffentlichkeit ist riesig! Er schafft es beinahe, ein weltweites Monopol für die Fernübertragung von Nachrichten zu errichten. Später beschäftigt Marconi sich auch mit Kurz- und Mikrowellen. 1909 bekommt er zusammen mit Ferdinand Braun den Nobelpreis für Physik, beide gelten als die wichtigsten Erfinder des Rundfunk-Zeitalters.

Großes Glück hat der Wissenschaftler mehrmals: Marconi wird als Gratifikation eine kostenlose Reise auf der Jungfernfahrt der „Titanic“ angeboten. Doch er nimmt drei Tage früher die „Lusitania“, da es an Bord dieses Schiffs eine Stenografin gibt und er Schriftverkehr erledigen will. Im April 1915 ist Marconi bei der letzten abgeschlossenen Ozeanüberquerung der „Lusitania“ an Bord – bei der Rückfahrt wird der Ozeanriese von einem deutschen U-Boot versenkt.

1937 stirbt Marconi an einem Schlaganfall. Zu seinem Gedenken wird der gesamte Funkverkehr weltweit für zwei Minuten ausgesetzt.