Rundfunkgeschichte vom 30. August

Kennt jemand John Robert Parker Ravenscroft? Nein, oder? Es handelt sich um den Geburtsnamen des legendären britischen Radiomoderators John Peel, der am 30. August 1939 in Heswall bei Birkenhead in Großbritannien geboren wird. Bis zu seinem Tod im Oktober 2004 gilt er als einer der einflussreichsten Experten für Popmusik und einer der bekanntesten DJs.

Seine Karriere startet er nach dem Militärdienst 1962 in den US, bei einem Lokalsender in Dallas. Sein nordenglischer Akzent macht ihn zu einem Beatles-Experten, daher moderiert er bei verschiedenen Sendern in den USA.

Das erste Mal in Großbritannien auf Sendung geht John Peel 1967 bei dem Piratensender Radio London. Doch der wird bald darauf behördlich dichtgemacht und Peel geht zum neuen BBC-Sender Radio 1. Dort zeigt er ein unfassbares Gespür für Musiktrends. Er etabliert die sogenannte Peel Sessions, bei denen unbekannte Bands die Chance haben, live zu spielen. Etliche werden auf Schallplatte veröffentlicht. Die Liste der Sessions ist sehr lang. Schon die zweite im Jahr 1967 wird von Pink Floyd bestitten. Außerdem werden so The Smith bekannt, Wire und Pulp. Es ist wie ein Ritterschlag, wenn der Moderator eine Band zu sich einlädt.

1976 entdeckt Peel entdeckte das Debüt der Ramones und spielt ihre Songs mehrfach in seiner Radiosendung, so hilft er, die Punkwelle in Großbritannien loszutreten. Jede Band will in seine Sendung, er bekommt massenweise Demobänder oder Schallplatten zugeschickt. Aber Peel ist nicht nur auf Punk oder New Wave fixiert, er hat auch Entwicklungen im Raggae, Hip-Hop oder Drum’n’Bass im Auge.

Auch für Sender außerhalb Großbritanniens produziert Peel Sendungen, in Deutschland für die Hansawelle und Radio Bremen 2, später auch für Radio Eins.

Sein Lieblingssong stammt aber aus der Hochzeit des Punks, aus dem Jahr 1977: „Teenage Kicks“ der Band The Undertones. Eine Zeile aus diesem Lied ist auf John Peels Grabstein eingemeißelt: „Teenage Dreams, So Hard To Beat.“ Peel stirbt völlig überraschend 2004 im Alter von 65 Jahren auf einer Reise durch Peru.