Rundfunkgeschichte vom 14. Dezember

Am 14. Dezember 1931 erfindet der britische Ingenieur Alan Dower Blumlein etwas, das uns bis heute den Raumklang bringt: Die Flankenschrift der Stereoschallplatte!
Geboren wird Alan Dower Blumlein am 29. Juni 1903 in Hampstead/ London. Sein Berufswunsch scheint schon im Alter von sieben Jahren festgestanden zu haben, als er seine Mutter mit einer Rechnung für die Reparatur der Türklingel verblüfft, die unterzeichnet ist mit „Alan Blumlein, Elektroingenieur“. Schule und Studium fallen ihm leicht, mit Auszeichnung macht er den Abschluss. 128 Patente bekommt er, für Erfindungen in der Nachrichtentechnik, Tonaufnahme, beim Fernsehen und beim Radar.

Das wichtigste ist sein Verfahren für Stereoschallplatten, das monokompatible Stereo-Aufzeichnungen ermöglicht. Die Schallinformation für den linken und rechten Kanal wird dabei in die Flanken der Rille eingeprägt. In der innenliegenden Flanke wird dabei der linke Kanal, in der außenliegenden der rechte Kanal abgespeichert. Der Schneidstichels ist dabei so ausgerichtet, dass ein Monosignal, das mit einem Stereoschneidkopf aufgezeichnet wird, eine Seitenschrift erzeugt. So können die Stereoplatten auch auf alten Momogeräten abgespielt werden.

Erst 1957 wird das Verfahren von der EMI vermarktet. Blumlein erlebt den Erfolg nicht mehr: Er ist 1942 an Bord einer Handley Page Halifax, die während eines Fluges zur Erprobung des H2S-Radar abstürzt. Das klassische Stereo-Aufnahmeverfahren mit zwei gekreuzten Achtermikrofonen und einem Achsenwinkel von 90 Grad heißt auch Blumleinmikrofonverfahren.


Rundfunkgeschichte vom 13. Dezember

Spannung pur am 13. Dezember 1888 in der Berliner Akademie der Wissenschaft: Wissenschaftler Heinrich Hertz legt seinen Forschungsbericht „Über Strahlen elektrischer Kraft“ vor. Darin beweist er, dass elektromagnetische Wellen existieren. Die Theorie dazu hat James Clerk zwei Jahre vorher aufgestellt, aber erst Hertz kann sie experimentell bestätigen. Die „Hertzschen Wellen“ werden zur Grundlage der Funktechnik und der drahtlosen Übertragung, aufbauend auf ihrer Existenz können drahtlose Telegrafie und Radio entwickelt werden.

Hertz gilt als einer der bedeutendsten Physiker des 19. Jahrhunderts. Die physikalische Maßeinheit der Frequenz - Zahl der Schwingungen in einer Sekunde - ist nach ihm benannt (eine Schwingung pro Sekunde = 1 Hertz - Abkürzung 1 Hz).


Rundfunkgeschichte vom 12. Dezember

Einer der wichtigsten Tage für die Entwicklung des Radios – denn zwei besondere Ereignisse fallen auf dieses Datum: 1896 findet die erste öffentliche Vorführung drahtloser Signalübertragung statt. Das Event in der Toynbee Hall in London hat Guglielmo Marconi initiiert. Diese Funk-Übertragung ist der nächste technische Schritt nach der Erfindung des Telefons, also der drahtgebundenen Signalübertragung von Schallwellen.

Der Italiener Guglielmo Marconi kann bereits im Jahr darauf eine drahtlose Verbindung über den Kanal zwischen England und Frankreich herstellen und 1901 zwischen England und Neufundland - auf den Tag genau fünf Jahre nach der Londoner Vorführung, am 12. Dezember 1901. Marconi gelingt es, den Buchstaben „S“ (drei Punkte) zu übertragen. Von Poldhu in Cornwall aus wird von 70 Meter hohen Antennenmasten aus gesendet. Empfangen wird das Signal in Glace Bay, Neufundland mittels einer an einem Drachen befestigten, 100 Meter langen Antenne. Eine Entfernung von 3400 Kilometern ist überbrückt.

Marconi entdeckt, dass sich elektromagnetische Wellen nicht einfach in den Weltraum verflüchtigen, sondern der Erdkrümmung folgen. Zunächst glaubte man, dass sich Funkwellen ähnlich wie Licht ausbreiten. Erst später kam man darauf, dass sie sich geradlinig ausbreiten und über eine Luftschicht in der Atmosphäre zur Erde reflektiert werden. Der italienische Erfinder gilt heute, gemeinsam mit dem Deutschen Karl Ferdinand Braun, als Erfinder des Rundfunkzeitalters. Noch zu Lebzeiten erfahren beide eine hohe Auszeichnung: 1909 wird ihnen für ihre Forschungen der Physik-Nobelpreis verliehen.


Rundfunkgeschichte vom 11. Dezember

Einen echten Business-Paukenschlag hört man am 11. Dezember 1985: General Electric kündigt an, die RCA Corporation kaufen zu wollen, die Muttergesellschaft des NBC-Radio- und Fernsehnetzes. Der Preis: 6,3 Milliarden US-Dollar, gezahlt werden soll in bar. Schon lange hatte GE versucht, ins Rundfunkgeschäft einzusteigen und RCA ist schon Monate zuvor der Gegenstand von Übernahmegesprächen.

Ironischerweise ist RCA 1919 von Westinghouse und General Electric gegründet worden, um in den neuen Bereich des Rundfunks einzusteigen. Das Unternehmen ist aber 1930 ausgegliedert worden.

Auch die anderen Networks sind in diesem Jahr in heiße Fusions- und Übernahmerennen verwickelt: ABC wird von Capital Cities Communications übernommen. CBS hat sich erfolgreich gegen eine Übernahme durch den Kabelunternehmer Ted Turner gewehrt, ist jedoch gezwungen, erhebliche Schulden aufzunehmen und eine Reihe von Vermögenswerten zu verkaufen.


Rundfunkgeschichte vom 10. Dezember

Manche Radiosendungen haben so großen Erfolg, dass sie scheinbar ewig laufen. Das gilt auch für die Countryshow „Grand Ole Opry“ aus Nashville, Tennessee. Sie ist die langlebigste Show der US-Radiogeschichte, ausgestrahlt einmal wöchentlich seit dem 10. Dezember 1927! Anfangs ist aus einem Studio des Senders WSM gesendet worden, das sich in dem Gebäude einer Versicherung befand, ab 1943 wird aus dem Ryman Auditorium gesendet, einer ehemaligen Kirche mit 3000 Sitzplätzen.

Die Bedeutung der Show ist riesig, für einen Country-Musiker ist es das höchste Ziel, dort aufzutreten. Seit 1939 wird die Show auch in das NBC-Network eingespeist, was die Popularität noch erhöht. 1974 zieht man um in den Entertainment-Komplex „Opryland“, dessen Konzerthalle 4400 Zuschauer aufnehmen kann und mehr Komfort bietet.

Noch immer hat „Grand Ole Opry“ Kultstatus, ist Anziehungspunkt für Touristen. Die Grundhaltung ist immer noch konservativ, was musikalische aber auch politische Einstellungen angeht. Schlagzeug und E-Gitarre sind lange verpönt, der Rock ’n’ Roll, der seine Ursprünge in Nashville hat, wird ignoriert. Am 2. Oktober 1954 tritt beispielsweise ein junger Sänger in der „Grand Ole Opry“ auf – ihm wird daraufhin nach der Legende empfohlen, besser wieder als Lastwagenfahrer zu arbeiten. Sein Name: Elvis Presley.


Rundfunkgeschichte vom 08. Dezember

Das Radio springt immer dann ein, wenn andere Medien schwächeln – so auch 1962 während des großen Zeitungsstreiks in New York. Der Sender WABC 95.5 FM trifft eine weitreichende Entscheidung: Das Programm wird auf Nachrichten umgestellt, 17 Stunden täglich werden sie ausgestrahlt. Erst einige Jahre später entstehen „echte“ Nachrichtensender, die 24 Stunden News ausstrahlen, wie beispielsweise 1010 WINS im April 1965.

Vier große Tageszeitungen, darunter die New York Times, wurden 114 tage lang bestreikt, vom 8. Dezember 1962 bis zum 31. März 1963. Fünf weitere Zeitungen konnten wegen Aussperrungen nicht erscheinen. Neben Lohnerhöhungen forderten die Gewerkschaften Regelungen für den Fall, dass Druckmaschinen automatisiert werden würden.


Rundfunkgeschichte vom 06. Dezember

Thomas Alva Edison führt im Jahr 1877 das erste Mal seine „Sprechmaschine“ vor, die er „Phonograph“ nennt. Vielleicht war es auch ein paar Tage früher oder später, da ist sich die Geschichtsschreibung nicht sicher. Fest steht, dass er am 24. Dezember 1877 die Patentanmeldung einreichte.

Der Phonograph ist eine Art Diktiergerät. Ein Schalltrichter nimmt das akustische Signal auf, er endet in einer kleinen Nadel. Diese berührt einen Zylinder, der mit Zinn überzogen ist und sich dreht. Wenn man in den Schalltrichter spricht, gerät die Nadel im Takt des Schalls ins Schwingungen und fräst eine Rille ins Wachs. Wenn man nun die Nadel an den Anfang der Rille setzt und der Zylinder sich dreht, erklingt der „aufgezeichnete“ Schall wieder aus dem Trichter. Die erste Aufnahme ist der Vers „Mary had a little lamb“.

Der Phonograph ist eine wegweisende Erfindung auf dem Weg zur Tonaufnahme. Edisons Erfindung ist eine Sensation, wird immer wieder vorgeführt und von der Presse bejubelt. Die Schwächen des Geräts aber sind augenfällig: Der Ton wirkt blechern, eine Aufnahme kann nur etwa fünf Mal abgespielt werden, dann sind die Vertiefungen auf der Folie dahin. Und es ist nicht möglich, eine Kopie anzufertigen. Später modifiziert Edison den sich drehenden Zylinder, statt Zinn wird dieser mit Paraffinwachs beschichtet.

Zur Wahrheit gehört auch, dass bereits frühere Erfinder Maschinen für Schallaufnahmen konzipierten. Da ist zum Beispiel die Sprachmaschine „Euphonia“ des Freiburger Mathematikers Joseph Faber. Schon 1840 stellt er die Erfindung vor, bleibt aber erfolglos. Auch der Franzose Charles Cros konstruiert ein Gerät namens „Paléophons“


Rundfunkgeschichte vom 05. Dezember

Walter Elias Disney wird am 5. Dezember 1901 geboren, der Gründer des Disney-Unterhaltungsimperiums und Zeichentrickfilmer, Synchronsprecher und Filmproduzent.

Schon früh entwickelt er ein Interesse am Zeichnen. Als Junge nimmt er Kunstunterricht und bekommt im Alter von 18 Jahren einen Job als Werbezeichner. In den frühen 1920er Jahren zieht er nach Kalifornien und gründet mit seinem Bruder Roy das Disney Brothers Studio. Zusammen mit dem Zeichner Ub Iwerks entwickelt Walt Disney 1928 die Figur der Mickey Mouse. Ub Iwerks hieß übrigens eigentlich Ubbe Ert Iwwerks. Der Name erklärt sich aus seinen ostfriesischen Wurzeln: sein Vater war 1869 aus Uttum bei Aurich in die USA ausgewandert.

Zurück zu Walt Disney: Mickey Mouse ist seine ersten großer Erfolg. In den ersten Jahren leiht er der Figur auch die Stimme.

Als Filmproduzent hält er mit 22 Oscars bei 59 Nominierungen den Rekord für die meisten Oscars, die ein Einzelner erhalten hat. Er wird auch mit zwei Golden Globe Special Achievement Awards und einem Emmy Award ausgezeichnet. Mehrere seiner Filme sind von der Library of Congress in das National Film Registry aufgenommen worden.

Im Alter von 65 Jahren stirbt Disney am 15. Dezember 1966. Seit seiner Jugend hat er viel geraucht, natürlich Zigaretten ohne Filter. Vier Wochen vor seinem Tod war Lungenkrebs bei ihm diagnostiziert worden, an dessen Folgen er in Burbank, US-Bundesstaat Kalifornien, starb.


Rundfunkgeschichte vom 04. Dezember

Die Band R.E.M. bringt am 4. Dezember 2009 eine iPhone-Anwendung auf den Markt, die die Nutzer automatisch mit Neuigkeiten und Tourdaten versorgt. Es sei „Teil ihres ständigen Bestrebens, den Fans mehrere Möglichkeiten zu bieten“, so die Band in einer Pressemitteilung. Die App ist kostenlos.

Zu den Funktionen gehören die neuesten R.E.M.-News und Tourdaten, die immer sofort aktualisiert werden, 30-Sekunden-Songclips aus dem gesamten Katalog der Band, eine Fotogalerie, die die gesamte Karriere der Band abdeckt und Videos in voller Länge von jedem R.E.M.-Album. Gefreut haben dürften sich die eingefleischtesten Fans auch über einen Guide zu ausgewählten Sehenswürdigkeiten in der Heimatstadt der Band, nämlich Athens im US-Bundesstaat Georgia - komplett mit integrierten Google Maps-Standorten.

Die Nutzer können außerdem in der App ihre eigenen Fotos direkt von ihrem Handy auf Flickr hochladen, YouTube-Fan-Videos der Welttournee 2008 ansehen, R.E.M.-Songs bei Apple iTunes kaufen und T-Shirts, Videos und mehr im R.E.M.-Shop erwerben. Die Funktion „R.E.M. & You“ ermöglicht es den Fans, untereinander und mit der Band direkt zu interagieren. Das ist 2009 schon ziemlich sensationell!


Rundfunkgeschichte vom 02. Dezember

Der Song „You Don't Bring Me Flowers“ von Barbra Streisand und Neil Diamond erklimmt am 02. Dezember 1978 die Spitze der Billboard-Charts. Das Musikstück handelt von einem Liebespaar, das nach Jahren des Zusammenlebens feststellt, dass sein Leben in Routine erstarrt ist.

Kurios ist die Entstehungsgeschichte des Duetts: Neil Diamond veröffentlicht den Song 1977 auf seinem Album „I’m Glad You’re Here With Me Tonight“. Ein Jahr später spielt Barbra Streisand „You Don't Bring Me Flowers“ für ihr Album „Songbird“ ein. Zu langweilig findet der Radio-DJ Gary Guthrie von WAKY-Radio in Louisville die Songs und mixt kurzerhand beide Versionen zusammen. Es soll auch ein Abschiedsgeschenk für seine Frau sein, die sich scheiden lassen will. Hier ist die Version zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=XmjKMiBShVk

Dieses virtuelle Duett bringt die Radiohörer zum Jubeln, das bekommen auch Barbra Streisand und Neil Diamond mit, die seit der Schulzeit befreundet sind. Sie beschließen, den Song gemeinsam neu aufzunehmen und ihn als Single herauszubringen. Es wird ein weltweiter Hit! Und Radio-DJ Gary Guthrie bekommt ein Telegramm von Babra und Blumen von Neil!

Bei der Grammy-Award-Verleihung 1980 treten Barbra Streisand und Neil Diamond ein einziges Mal für die breite Öffentlichkeit gemeinsam auf und tragen den Song einem Millionen-Publikum live vor: https://www.facebook.com/smooth.radio/videos/neil-diamond-barbra-streisand-you-dont-bring-me-flowers/10155535722312825/